Das Feste Haus in Plaue wurde bereits in einer Urkunde von 1216 erstmals erwähnt. Nachdem 1459 Georg von Waldenfels die ehemalige Burg übernommen hatte, befestigte er die in Teilen verfallene Burg neu und vergrößerte die Anlage unter Einbeziehung der noch erhaltenen Reste. Dieser von einem Graben umgebene unmittelbare Vorgängerbau des heutigen Barockschlosses war eine typische Schlossanlage des 16. Jahrhunderts.

1711 bis 1716 wurde unter Friedrich von Görne die neue Dreiflügelanlage unter Verwendung alter Fundamente und Teilen des aufgehenden Mauerwerks der älteren Anlage errichtet. Das Hauptgebäude war zweistöckig mit zwei niedrigeren Seitenflügeln. Von den hohen Ansprüchen des Bauherren zeugen zudem die schlosseigene Kapelle, der geräumige Altan auf dem Mittelrisalit sowie das "Chinesische Zimmer". Der alte Burgturm wurde 1719 abgerissen. Während eines Besuches soll der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hier seinen Sohn Friedrich II. zum Ritter geschlagen haben. Auch der russische Zar Peter I. hat auf seinen Europareisen hier gewohnt.

Unter Leopold von Görne wurde 1749 der Lustgarten von einer hohen Mauer umgeben, neue Hecken angelegt, ein neues Orangerie- und Treibhaus aufgebaut sowie das Schloss selbst "herrlich möbliert". Unter dem "zerstörerischen" Geist Wilhelms von Anhalt (ab 1765) wurde der Schlossgraben zugeschüttet, die Lindenallee, welche sich zum Schlosse hinzog, niedergeschlagen sowie der nördliche Flügel des Schlosses abgetragen. Zudem versuchte von Anhalt, alle Spuren seines Vorgängers Görne zu tilgen. Er zerstörte die sich noch auf Schloss Plaue befindlichen Bestände an „Plauer Porcellan“, einer Keramik, die wenige Jahre dem berühmten "Meißner" Konkurrenz machen konnte und in einer Plauer Manufaktur gefertigt wurde. 1839 erwarb Hans Valentin Ferdinand Graf von Königsmarck vom Freiherrn von Lauer-Münchhofen Schloss und Gut Plaue. 1861 wurde das Schloss umgestaltet. In der Hand der Grafen von Königsmarck, einer alten, bereits 1225 urkundlich erwähnten märkischen Familie, verblieb der Besitz bis 1945.

Das Schloss Plaue wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. 1945 wurden die Grafen von Königsmarck, zuletzt Hans Guido Graf von Königsmarck, durch die Bodenreform enteignet. Bevor das Land Brandenburg im April 1946 eine Verwaltungsschule im Schloss einrichtete, war es mehreren Plünderungen ausgesetzt. 1966 wurde das Äußere stark vereinfacht. Man entfernte Dekorationselemente wie Putzquaderung, Kapitelle und Wappen und überzog die Fassaden mit Rauputz. Das Innere wurde verbaut, die Ausstattung ging bis auf wenige Stuckreste, Holztäfelungen und alte Türen vollständig verloren. Im Schloss wurde ein Institut für Sprachintensivausbildung untergebracht. Seitdem 1993 das Institut geschlossen wurde steht das Schloss leer.

Im Schloss Plaue kann man heute übernachten und feiern: Im Jahr 2010 wurden bereits zwei der Nebengebäude saniert. Direkt an der Havel das Haus am Bornufer, ein altes Fischerhaus als SchlossSchänke. Im ehemaligen Verwalterhaus bietet das liebevoll umgebaute Gästehaus schöne Doppelzimmer und einige Appartements, die auch von Gruppen gerne genutzt werden. Seit letztem Jahr wurden viele Hochzeiten und andere Anlässe im Schlosshof oder in den morbiden Schlosssälen gefeiert. Ein Schlossmarkt und viele kleine Kunstprojekte, von der Lesung bis zum Konzert finden regelmäßig statt. Das alljährlich im Sommer durchgeführte traditionelle Fischerjakobi - Fest findet großen Anklang bei allen Besuchern und ist in der Brandenburger Tradition fest verankert.

...und morgen? Nach der denkmalgerechten Restaurierung der Nebengebäude wird demnächst das Hauptgebäude des Schlosses mit seinen beiden Seitenflügeln entwickelt. Die Planungen sehen vor, das dort weitere Gästezimmer hergestellt werden. Eine Baugenehmigung für den Nordflügel liegt bereits vor.

Diese große Herausforderung kann jedoch nur mit Unterstützung weiterer privater Investoren durchgeführt werden. Diesbezügliche Gespräche werden zurzeit geführt.

Bis zum Beginn der umfangreichen, stufenweisen Sanierungsarbeiten werden die Veranstaltungsräumlichkeiten für Feiern aller Art weiterhin wie gewohnt genutzt. Das bereits sanierte Gästehaus ist wegen der großen Nachfrage für ein Jahr im Voraus an vielen Terminen ausgebucht.

Gerne richten wir auch Ihre Feier im Schlosshof oder den Schlosssälen aus.

Broschüre über die Historie „SCHLOSS PLAUE“
Herausgeber: FREUNDESKREIS SCHLÖSSER UND GÄRTEN DER MARK in der Deutschen Gesellschaft e. V.

Autor: Udo Geiseler
Heft Nr.131 Dr. Sibylle Badstübner-Gröger
24 Seiten € 5,- zzgl. Porto
Buchbestellung per email: info@schlossplaue.de

Der Unabhängige Bürgerverein e.V. und Schloss Plaue GmbH haben 2013 einen historischen Flyer herausgegeben.
Historischer Flyer